Obst- und Gartenbauverein            Oberndorf
Herbstversammlung beim Obst- und Gartenbauverein Oberndorf am 12. November 2015 Referat von Herrn Kriminalhauptkommissar Alfred Hautz zum Thema „Wohnungseinbrüche und deren Vorbeugung“   Die Aufklärungsquote ist sehr schlecht, nur ca. 7 - 8 % der Einbrüche werden aufgeklärt. Man unterscheidet zwischen drei Sicherungsmöglichkeiten - Technische Maßnahmen, z.B. Nachrüstung Fenster, Türrahmen Schließbleche und Türblätter, Zusatz-Schlösser und Mehrfach-Verriegelungen - Elektronische Maßnahmen, z.B. geprüfte Alarmanlagen (Wirkungsgrad 3) und Beleuchtungen   - Organisatorische Maßnahmen z. B Nachbarschaftspflege, Türen generell absperren, alle Fenster schließen Eine äußere Umfriedung (Hecke oder Zaun) ums Haus ist wichtig und  sinnvoll, da ungebetene Personen hier bereits Hausfriedensbruch begehen, wenn sie diese Barrieren übersteigen. Pflanzen und Sträucher sollten nieder gehalten werden. Ebenso sollte das Anwesen rund herum mit Außenleuchten ggf. mit Bewegungsmelder ausgeleuchtet werden. Diese sollten mindestens 3,5 m hoch hängen - sozusagen Sabotagesicher verbaut sein. 40 % der Einbrüche werden am Tag in der Dämmerungsphase begangen. Dach- und Kellerfenster sind zusätzlich mechanisch zu sichern. Kellergitterroste sollen nach unten abgesichert sein. Die Haupt- und Nebeneingänge sind nach Widerstandsklasse 2 für Privatpersonen zu sichern. Hauseingänge: - Türblatt aus 40mm Festholz mind. 25 kg schwer - durchwurfsichere Verglasung der Glasscheiben - Zylinder sollte abgedeckt sein - Schlösser mit 3-Fach-Verriegelung (oben, mittig, unten) - stabile Bänder, die sich nicht aushebeln lassen - Schließbleche sollten mind. 3mm stark und fest verbaut sein ggf. Bänderseite sichern - wenn keine Sicht nach außen (Tür) möglich, Kamera oder Sprechanlage einbauen - Panzerriegel oder massive Türkette   - Fenster, Balkon- und Terrassentüren sind zu sichern - Pilzzapfenverriegelung wird empfohlen nach Möglichkeit rundumlaufend (8 Zapfen Fenster, 12 Zapfen Türen) eine normale Zapfenverriegelung hilft nichts - durchwurfhemmende Verglasung (Folie zwischen 2 x 4 mm Glas) - abschließbares Fenster- und Türenschloss, diese müssen auch abgesperrt sein - bei Zwangsbelüftungen stabile fest verbaute Fenstergitter - Dachflächenfenster mit Kunststoffverriegelung Die meisten Einbrüche, ca. 70 - 80 % passieren über Fenster und Türen im Erdgeschoss. Elektronische Sicherung: - geprüfte Alarmanlagen Widerstandsklasse 3 wird empfohlen - Alarmanlagen müssen auch bei Stromausfall funktionieren - nur sinnvoll, wenn sich jemand bei Auslösung darum kümmert z. B. Weiterleitung an Sicherungsunternehmen 24,0 Std. - eine Weiterleitung ans Handy ist zu unsicher, da   Empfang nicht immer gewährleistet ist Richtiges Verhalten: - gute Nachbarschaftspflege sehr wichtig ggf. Auffälligkeiten beim Nachbarn ansprechen - wenn sie einen Einbrecher bemerken - keinen Helden spielen - Aussehen und Auffälligkeiten so viel wie möglich merken - Polizei verständigen (Tel. 110) und Sachlage schildern - beim Verlassen des Hauses immer alle Türen und Fenster absperren - Schlüssel nicht im Außenbereich verstecken - bei Schlüsselverlust Zylinderaustausch wichtig - bei Urlaub nicht auf Anrufbeantworter sprechen - bei Abwesenheit von 1 - 2 Tagen Anwesenheitssimulator sinnvoll (Dämmerungsschalter, Zeitschaltuhr) - keine Leitern im Außenbereich zugänglich - gute Beleuchtung rund ums Haus - wertvolle Gegenstände fotografieren oder Nachweise aufbewahren Hunde sind außerdem eine zusätzliche Alarmanlage. Rollläden bieten keinen Einbruchschutz - gute Fenstersicherung bester Schutz Die Polizei berät kostenlos vor Ort und zeigt Schwachstellen auf und gibt Verbesserungsvorschläge.